- 09.07.2025 - 18:50
Er ist sowohl Wanderweg wie Mountainbiketrail: der beliebte Verbindungsweg zwischen dem Niederurner Täli und der Alp Gross Feldrederten. Nun wurde er auf der Schwyzer Seite neu angelegt.
Drückend heiss ist es am Dienstagnachmittag auf «130100 cm über Meer», wie an der Hütte der Alp Gross Feldrederten steht. Hinter dem Chöpfenberg, dem höchsten Punkt der Gemeinde Schübelbach, ziehen drohend schwarze Gewitterwolken auf.
«Da kommen sie», ruft Gemeindepräsident Othmar Büeler und zeigt in Richtung Waldrand. Und schon brausen sie mit ihren Mountainbikes heran: Kaspar Krieg, Vize-Gemeindepräsident von Glarus Nord, und Ehefrau Andrea. Sie haben es sich nicht nehmen lassen, das neu geschaffene Teilstück des Wanderwegs und gleichzeitigen Mountainbike-Single-Trails auf Schübelbachner Boden auszuprobieren. Und fuhren vom Niederurner Täli über die Rossweidhöchi bis zur Alp Gross Feldrederten.
Wander- und Bikeweg
Auch Othmar Büeler steigt aufs Mountainbike und testet Belag und Kurvenführung. Das Fazit der drei: anstrengend, aber absolut lohnenswert. Auch wenn einige Passagen besser zu Fuss zu bewältigen sind. Der ohnehin schon beliebte Wander- und Bikeweg wird durch die Sanierung sicher Aufwind gewinnen, ist Büeler überzeugt.
Doch von vorne: Der besagte Weg ist Teil des Wanderwegs, der vom Niederurner Täli im Kanton Glarus über die Rossweidhöchi ins Trepsental im Kanton Schwyz führt. Das Teilstück auf Schwyzer Boden gilt als Verbindungsweg ins Glarnerland und liegt in der Verantwortung der Gemeinde Schübelbach. Gleichzeitig ist der Weg auch Teil der 5. Etappe der Mountainbikeland-Route Nr. 2 mit dem Namen «Panorama Bike», die von Ziegelbrücke nach Einsiedeln führt. Der Abschnitt von der Rossweidhöchi bis zur Alp Gross Feldrederten ist als Singletrail ausgeschieden – «und wirklich nur mit Mountainbikes befahrbar», wie Maurus Köchli, Fachstellenleiter Langsamverkehr Kanton Schwyz, betont. Es sei kein gewöhnlicher Veloweg.
Alte Wegführung war ungünstig
Doch wie kam es zum Projekt? Seit vielen Jahren war der Zustand des besagten Abschnitts sowohl für Wanderer wie für Bikerinnen unbefriedigend. Der Weg war bislang sehr steil und mitunter stark vernässt. «Er ist stellenweise richtiggehend abgesoffen», erinnert sich Othmar Büeler. Er führte zudem durch ein Flachmoor von nationaler Bedeutung, das Flachmoor Rossweid. Eine durch und durch ungünstige Linienführung also. Dies musste geändert werden.
Rund zehn Jahre dauerten die Abklärungen, verschiedene Streckenführungen wurden geprüft. «Wir haben versucht, den Bedürfnissen aller Beteiligten zu entsprechen», erklärt Maurus Köchli. Dazu gehörten unter anderem die Alpbewirtschafter, Naturschutzorganisationen, Wildhut, Forst und nicht zuletzt die Grundeigentümerinnen, die Genossamen Gelbberg und Wangen, welche das benötigte Land für die Wegnutzung unentgeltlich zur Verfügung stellen.
Kosten werden geteilt
Die neue Wegführung ist laut Köchli ein gut schweizerischer Kompromiss und sollte alle zufriedenstellen. Die Kosten von insgesamt rund 140 000 Franken tragen je zur Hälfte die Gemeinde Schübelbach und der Kanton Schwyz.
Der neue Weg kann sich jedenfalls sehen lassen. Obwohl er erst nächste Woche ganz fertiggestellt wird. Es fehlt noch der Feinschliff, die so genannte Verschleissschicht. Diese soll verhindern, dass der neue Weg bei Regen sukzessive davon geschwemmt oder beim Bremsen mit den Mountainbikes abgetragen wird. «Das Fahrgefühl wird danach noch etwas feiner», ver sichert Rafael Rhyner, Inhaber der Glarner Firma Trailworks GmbH, die den Weg mit Unterstützung von Frowin Rüegg, Strassenmeister der Gemeinde Schübelbach, erstellt hat.
Im Herbst stehen dann noch einige Rückbauarbeiten des stillgelegten alten Wanderwegs an.
Dieser Artikel ist am 4. Juli 2025 im March-Anzeiger/Höfner Volksblatt erschienen.